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Relief in Thuya-Holz: Offenbarung des Johannes
Marokko 1988/89 - 23 x 42 cm

 

Beschreibung zu meinem Relief: Offenbarung des Johannes

In den siebziger und achtziger Jahren beschäftigte ich mich sehr eingehend mit der Offenbarung des Johannes und schuf mehrere Ölbilder, zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle zu diesem Thema. Dieses Relief ist das einzige Holzbild dazu. Gleichzeitig entstanden Gedichte zur Apokalypse und schließlich meine ausführliche Deutung des Textes, die 1993 bei Hugendubel in München als Buch erschien: „Das letzte Buch“.

Die „Offenbarung“ des Johannes ist eine überaus komplizierte Dichtung, eins der tiefsinnigsten literarischen Werke der Menschheit, stellenweise der Edda und dem I-King vergleichbar. Die Ausdeutung dieser schönsten und weisesten griechischen Schrift hat alle Generationen des christlichen Abendlands bewegt, oft sogar mit Vorrang vor allen anderen Büchern. Seine Begriffe und Sinnbilder sind Gemeinbesitz des Abendlandes.

Für mein Relief habe ich die wichtigsten  Gestalten ausgewählt und in einen sinngebenden Zusammmenhang gebracht.

Die Bilderzählung beginnt oben mit einem feurigen Sonnenwirbel, der der Gottheit entspricht. Unter ihr schwebt der Adler mit ausgebreiteten Flügeln herab, die Botschaft (Offenbarung) wie einen Textstreifen im Schnabel, Sinnbild des Propheten. Zu ihm steigt der Rauch vom Altar auf, der wie ein Gebet sich dem Himmel zuwendet. Links und rechts stürzen Sterne in die Tiefe, direkt neben dem heiligen Text stürzt ein Stern mit Schweif (Komet) in den aufgesperrten Rachen des Drachentiers, das mit seinem Flügel und Leib die Mitte des Bildes beherrscht. Sein Schweif ist geschwungen wie der einer Schlange. Mit dem Bauch liegt der Drache auf dem Feueraltar, der wie eine Säule vom Boden aufragt. Mit der Vorderpranke stützt sich der Drache auf den Kopf eines Mannes der in Gebetshaltung kniet; aus seinem Schoß sprießt eine Lotosblüte. Mit der Hinterpranke stützt sich der Drache auf den Rücken einer Frau, die sich vornüber zu Boden wirft; ihre Haare verdecken ihr Gesicht.

Dies sind die sieben Gestalten: Gott, Prophet und Sterne, Drache, Feueraltar und Mann und Frau.

Das duftende Holz stammt vom Lebensbaum (genannt Thuya) aus Marokko. Ich habe zwei weitere Reliefs in gleicher Schnitztechnik und gleichem Holz zu anderen Themen geschaffen.

 

wiedergeburt

Relief in Thuya-Holz:: Wiedergeburt (1980) (etwa 50 x 30 cm)

 

melilla

Relief in Thuya-Holz: Melilla (Nordafrika 1986) (45 x 26 cm)

Die Stadt Melilla auf der Felseninsel an der Mittelmeerküste Marokkos ist ein versteinerter Rest einer völlig verschwundenen Zeit, von Stürmen umtobt, von Delfinen umspielt, Herrin des Meeres der Phönizier und offenes Tor zum Erdteil Afrika mit seinen weiten Wüsten und heimlichem Gold. Über allem thront der siegesgewisse Turm der Zeugung, den Möven umfliegen. Die Mauern trotzen dem Meer, das mild an einigen Tagen und nagend reißend an anderen sein kann. Tief unten im Fels verbirgt sich ein Labyrinth, das nur wenige kennen. Schiffe der seefahrenden Völker suchen den Hafen heim.

 

felsbild

Relief in Limba-Holz nach einer andalusischen Felsmalerei (Tajo de las Figuras, Cádiz)

(Schweiz 1974, ca. 131 x 43 cm)

 

 

mosch

Relief-Collage: "Mosch" (Andorra, Sept. 1970)

(41 x 104 cm)

Aus der Not geboren und aus dem Fund eines wirklich aufregenden Holzes schuf ich diese Collage in Andorra (in den Pyrenäen), trug sie dort am Arm herum wie einen Schild und fand doch keinen Käufer. Sie blieb bei mir bis heute, als wär mir der Geist des Baumes verwandt.

 

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