Das Neueste aus der Chronologiekritik im Jahr 2021
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Berlin · 2021 Uwe Topper
Neuigkeiten im Jahr 2021
Sensation: Wer war Robert Baldauf?
Auf einer schwer aufzufindenden Webseite: Occam meets Pooh (Occam ist der rasiermesserscharf schließende Scholastiker, Pooh Pu ist der etwas naive drollige Bär aus dem Kinderbuch) hat ein bisher nicht in Erscheinung getretener Chronologiekritiker das Rätsel der Person Robert Baldauf gelöst! Der etwas schrullige Nachfolger der Hardouinschen Linie, Robert Baldauf, war keineswegs Professor oder Dozent in Basel – bei meinen Nachforschungen in Basel vor zwanzig Jahren an Uni, Bibliothek und Druckerei mit Hilfe von Christoph Marx gelang es mir nicht, das Geheimnis zu lüften – dieser Baldauf tritt uns nun ab 1904 als Fouilletonredakteur bei der Frankfurter Zeitung (heute FAZ) entgegen, der 1918 recht jung, mit 37 Jahren, dort (möglicherweise an der grassierenden Grippe) starb.
Rainer Schmidt, der dies veröffentlicht, unter Rückgriff auf Arbeit von Andreas Volkart (?), hat nicht nur die Lebensumstände von Baldauf klarer gemacht, sondern auch dessen beide Werke, die sich in unseren Kreisen großer Beliebtheit erfreuten, streng durchleuchtet und deren Schwächen bloßgestellt. Am Ende bleibt von den Darlegungen Baldaufs nicht viel mehr übrig als eine Vision, die in wissenschaftlicher Hinsicht für unsere Arbeit unbrauchbar ist.
Pioniere der Chronologiekritik wie Zainab Angelika Müller (ZeitenSprünge 1996, S. 533), (Schmidt zitiert nur Paul C. Martin ZS 2000, S. 639) hatten die Anregungen von Baldauf erfreut aufgenommen und in das Gesamtkonzept der Mittelalterfälschung eingearbeitet. So auch ich in meinem ersten Buch zum Thema: "Die Große Aktion" (1998, S. 16-20). Das wird man jetzt sehr viel abgeklärter sehen müssen, denn Rainer Schmidts Argumente sind stichhaltig in einer Weise, wie es bisher (sehr selten vorgebrachte) Gegenmeinungen kaum je zum Ausdruck brachten.
https://occammeetspooh.wordpress.com/?s=robert+baldauf
Den Hinweis auf die Webseite (cenith.net) verdanke ich Peter Winzeler.
Gleise am Rhein
2019 wies ich unter "Aktuelles" auf den Spurensucher.eu hin. Am 16. Oktober 2019 hat er mit hervorragenden Fotos eine wirklich sehenswerte Spur beschrieben:
Bei Bacharach als Römerspuren gekennzeichnete Schienen im Schiefergestein, 30 m lang und 1,20 m breit und bis zu 20 cm tief, direkt am Berghang, sogar mit schrägwinkligen Kreuzungen:
https://www.spurensucher.eu/de/2656/bacharach-schienen-im-schiefer.htm
Zu der Erklärung als von Römern gezielt angelegte Gleise sagt der Spurensucher Ralf Goffin:
"Das ist aber auch schon insofern großer Quatsch, dass hier auch willkürlich weitere sowie Überkreuz laufende weitere Spuren existieren, deren bewusste Kreation keinerlei Logik aufweisen würden. Das Ganze erinnert mich mehr an eine Matschrallye mehrerer Fahrzeuge auf weichem Boden, deren Spuren sich unterschiedlich tief eingegraben haben – Je nach Gewicht und Ladung der mobilen Geräte. Es ist also äußerst unwahrscheinlich, dass wir es hier mit intelligenter Schienen"führung" zu tun haben."
Dazu gibt es dort ein 8-minütiges Video von bester Güte.
Pyramiden im Schwabenland
Walter Haug arbeitet unermüdlich an der Bekanntmachung der durch ihn ausgelösten Entdeckungen von gewaltigen Grabbauten in Süddeutschland. Dazu gibt es auch unfaßbar moderne Bohrrillen usw. aus der Vorzeit. Da niemand bisher aufgewacht ist, weise ich noch einmal auf den schon 2019
veröffentlichten Bericht hin.
Zyklopenmauer bei Merklingen in der Schwäbischen Alb:
Wer noch mehr in diese geheimnisvollen Steinbauten von ungeahnter, ja unvorstellbarer Größe eindringen will, sehe sich die Fotos und das Video von Bernd Krautloher und Mitarbeiter an (hoch geladen bei Spurensucher.eu), das ist mehr, als ein heutiger Verstand erklären kann. Allein schon die Bohrrillen reichen aus, um an allen Erklärungen zweifeln zu lassen.
https://www.spurensucher.eu/index.php?id=3366
Für mich ist unbegreiflich, wie bei diesen bestens dokumentierten Entdeckungen keinem Fachmann oder Verantwortlichen ein Licht aufgeht.
Dazu auch: Sensation: Teneriffa-Pyramiden im Schwabenland, vom 2.5.2019
Weitere Entdeckungen von Walter Haug und seiner Gruppe finden Sie unter megalith-pyramiden.de
Zu den Steinbrüchen und dem Geheimnis der vorgeschichtlichen Abbau-Technik hat Maurice Gernhälter, Architekt, Dipl. Ing., in der Schweiz, folgenden Artikel geschrieben: Steinbrüche in Burgdorf. Die andere Perspektive. Als pdf hier
Neu auch auf youtube:
"Die Pyramide von Walheim a. N. mit der Drohne gefilmt"
Eine echte Stufenpramide im Schwabenland, von Walter Haugs Mitarbeiter Bernd Krautloher entdeckt und von Michael Söhngen per Drohne gefilmt. Das Areal, direkt auf der Gemeindegrenze gelegen, typisch für alle hier entdeckten Cairns, wird im Süden von einer langen West-Ost orientierten Felswand begrenzt, aus der man das Baumaterial brach, ebenfalls ein ganz signifikantes Merkmal. Mit einem Weinberg hatte das Ganze ursprünglich nichts zu tun. Die Bauwerksstufen wurden von den Winzern natürlich gerne genutzt, um Weinreben drauf zu setzen. Man sieht zuerst die Westseite, danach die östliche, auf deren höchster Stufe sich der Eingang zu einer Kammer befindet. Leider ist sie wegen der Bäume nicht zu erkennen. Ähnliche Stufenpyramiden kennt man auf den Kanarischen Inseln und von den Inkas in Südamerika, wo dieselben Treppenstufen aus Steinplatten in die Mauern eingebaut wurden. Der Heimatforscher der Gemeinde, der an der Ortschronik mitwirkte, vermutete schon vor Jahrzehnten, dass es sich um eine keltische Pyramide handelt. (27.5.2020)
Jetzt ist der Film ein Stück weiter gewachsen, eine knappe halbe Stunde lang: Bernd Krautloher und sein Helfer Mario Steiner erklären das Bauwerk, die Stufenpyramide von Walheim.
Pyramiden auch auf den Azoren
Nachdem wir im vorigen Jahr meldeten, daß es auf den Azoren Felsengleise gibt, sind nun auch Pyramiden dort beschrieben worden: man höre den Vortrag von Dominique Goerlitz: Pyramiden auf den Azoren im Atlantik
sowie sein Vortrag 2020 über die Eisenbenützung beim Bau der Cheops-Pyramide und die Reise mit dem steinzeitlichen Boot Abora IV zur Lösung der Frage: Konnten die alten Ägypter das Eisen aus der Schwarzmeerregion geholt haben, wie Herodot berichtet hatte? Hier!
Neu auf unserer Seite:
Heinsohn gefragt Das erste Jahrtausend u. Ztr. ist 700 Jahre kürzer
Der literarische Architekt Vitruv
Vitruv war – wie von mir schon seit Jahren behauptet – kein römischer Architekt sondern ein humanistischer Schriftsteller.
Jetzt gibt es eine neue Lösung für das Rätsel
Besprechung von drei Beiträgen, die kürzlich in C & C Review der Society of Interdisciplinary Studies (SIS) erschienen sind.
Was bleibt übrig von Velikovskys Theorie?
Passend zur Prüfung von Velikovskys Theorie:
Kurzfassung meiner Erkundung des Josua-Wunders in "Jahrkreuz" (2016)
Weitere Felsengleise in Deutschland :
Schon 2019 wies ich auf eine sehr schöne Webseite hin:
"Sehr beachtlich und umfangreich sind auch die Beiträge von "Spurensucher" Ralf Goffin"
https://www.spurensucher.eu/index.php?id=12 - wo auch das Problem der Versteinerungsweise angegangen wird.
Jetzt las ich dort einen Bericht über die Schmidtburg im Hunsrück (in der Gegend von Idar-Oberstein/Trier), wo ganz eigenartige Gleisrillen (oder Rinnen) vorkommen. https://www.spurensucher.eu/index.php?id=2705
Aufregend finde ich diese Funde, rätselhaft, und interessant die Erklärungsvorschläge des Spurensuchers!
Oder diese Gleise im Schiefer bei Bacharach: https://www.spurensucher.eu/de/2656/bacharach-schienen-im-schiefer.htm
Und schließlich noch ein ganz seltsames Exemplar von Gleisrinnen: "In jedem Fall abgefahren":
https://www.spurensucher.eu/de/2612/teufelsbank-teufelsmauer-und-cartruts.htm
Nur am Rande ein kleiner Spaß, der zu meinen nun schon fünf Beiträgen zum Lebensalter Dantes paßt:
Der Prozeß, in dem Dante verurteilt wurde, ins Exil zu gehen – anderenfalls drohte man mit Todesstrafe – wird wieder aufgerollt, was in der italienischen Presse (bis nach Berlin: Tagesspiegel vom 21.3.2021) Schlagzeilen verursachte. Der Nachfahre Dantes, der bekannte Astrophysiker Sperello di Serego Alighieri, der bei diesem Schauspiel auftreten wird, sagt von sich selbst, er sei Dantes Nachfahre in der 19. Generation, sein Sohn sei die 20. und sein Enkel die 21. Generation seit dem berühmten Dichter. Wenn man eine Generation mit 30 Jahren veranschlagt (das tat schon Newton), dann ergeben 19 Generationen 570 Jahre. Zieht man diese von 1952 (Geburtsjahr von Sperello) ab, kommt für das Geburtsjahr Dantes 1382 AD heraus, sehr viel näher als die offizielle Berechnung. 30 Jahre für eine Generation ist allerdings hoch gegriffen. Man müßte die individuelle Ahnenkette von Sperello kennen.
Dante - eine neue Datierung
Hardouins Zweifel zu Dante
Weitere Hinweise zur Zeitstellung Dantes
Exkurs zur Datierung von Dantes Lebenszeit
Dantes Zeitstellung in einem Kommentar von 1546
Es geht weiter mit Dante: die italienische Tageszeitung «Corriere della Sera» regte kurz vor Dantes 700. Todestag einen Dante-Tag an, was sich auch sofort durchsetzte. Hier ein Bericht von Arno Widmann in der Frankfurter Rundschau.
Diese Seite wird fortgesetzt; wer Neuigkeiten zu berichten hat, schreibe bitte an den Administrator: ilya at cronologo.net
Nekrolog, soeben erst erfahren: der unermüdliche Forscher, Schöpfer der besten Übersicht-Webseite zur Atlantisforschung, Bernhard Beier, ist am 29. Januar 2021 mit 60 Jahren inmitten seiner Arbeit gestorben. Hier der Nachruf von Dominique Görlitz (https://atlantisforschung.de/index.php?title=Nachruf_auf_Bernhard_Beier_von_Dr._Dominique_G%C3%B6rlitz)
sowie der von Roland Horn, seinem engsten Mitarbeiter und Fortsetzer seines Lebenswerkes
(http://www.atlantis-forschung.de/index.php?title=Nachruf_auf_Bernhard_Beier_von_Roland_M._Horn) beide Artikel mit engl. Übers.
Wer würde sich heute noch für ein Buch interessieren, das vor fast 50 Jahren entstanden ist? Und dessen Autor in dieser Zeit so einige seiner Ansichten revidieren mußte, vor allem die chronologische Ordnung? Dennoch, das Buch wird verlangt, vor allem in Spanien, dem Hauptschauplatz des Buches, wo eine neue Generation aufmerksam die örtlichen Felsbilder schützt, Felsengleise registriert und sich Gedanken über die megalithische Vorgeschichte Iberiens macht.
"Das Erbe der Giganten" von Uwe Topper wurde leider nie in fremde Sprachen übersetzt und ist rar geworden. Im Archiv steht nun ein einführender Beitrag, der eine Bewertung dieses ersten Buches von Uwe Topper vornimmt.
Hier noch ein Zufallsfund:
Illig, Heribert (1990): Papkes Fund: Gilgamesch ist Merkur, in: VFG 2-3/90, 70-76 (Gräfelfing)
S. 75 stellt Illig in der Besprechung von Werner Papkes Buch "Die Sterne von Babylon" (1989) fest, daß dieser eine nicht umzuwerfende Datierung für die alten chaldäischen Schriften zur Astronomie über die Präzession gefunden habe; mathematisch einwandfrei, wenn auch mit unseren neuen Erkenntnissen der stark verkürzten Chronologie unvereinbar.
Dazu sagt er nun :
"Eine Lösung des Rätsels könnte sein, daß die Präzession keineswegs Ausdruck eines über Jahrzehntausende monoton ablaufenden Uhrwerkes ist, sondern – nach einem Stoß gegen die Erde mit entsprechendem Achsausschlag – eines relativ schnell abklingenden Aussschwingungsvorganges. Sprechen die heutigen Beobachtungen dagegen?
Wenn sich Papke wie einst Kugler vom Saulus zum Paulus wandeln könnte, hätte er wohl den Schlüssel in der Hand, mit dem das wesentlichste Himmelsereignis in der Geschichte der Menschheit zeitlich fixiert werden könnte. Es müßte doch möglich sein, anhand seines präzise bestimmten Himmels von Babylon auszurechnen, wann und wie ein Stoß die Erde getroffen hat, der die Ekliptik um ca. 1600 Jahre respektive 22 Grad verschoben zu haben scheint!"
Damit ist der schematische Grundgedanke unseres Präzessionssprungs (Kalendersprung 2006, S. 33) deutlich vorgetragen. Es handelt sich um "das wesentlichste Himmelsereignis in der Geschichte der Menschheit", und der damalige Sprung betrug 1600 vorgegaukelte Jahre ("verschoben zu haben scheint"). Andere Abstände haben wir aus anderen Überlegungen gefunden (Jahrkreuz 2016). Der Grundgedanke lautet nun: Eine Festlegung auf dem Zeitstrahl ist seit der Erkenntnis von den Präzessionssprüngen in einer geradlinigen Berechnungsweise nicht mehr möglich (2006, 33).
Wir haben einen neuen Mitarbeiter, der für englische Übersetzungen auf unserer Seite sorgt: Nick Weech aus Schottland.
Er hat Toppers Artikel über Kammeier (2002) ins Englische übersetzt, einfühlsam und flüssig geschrieben. Hier zu finden.
Endlich auch auf Deutsch greifbar: Jean Hardouin: Prolegomena zu einer Kritik der antiken Schriften
Nach der Handschrift des Verfassers
Deutsch und mit Anmerkungen versehen durch Rainer Schmidt - Erscheinungsdatum: 18.05.2021 (304 Seiten ISBN-13: 9783753472690 BoD)
Eine Besprechung des Buches siehe hier: Hardouin - eine Abrechnung
Im Anhang 2 dazu gab es einige weitere Bemerkungen, die das Buch von Monaldi & Sorti betreffen: "Das Mysterium der Zeit." Im neuen Jahr 2022 sind weitere Anmerkungen zu diesem Bestseller auf unserer Seite (hier).