Nubien 1961

Im Frühjahr 1961 unternahmen Klaus Ruthenberg und der Autor eine Erkundung Nubiens, da dieser schöne Landstrich vom Untergang durch den Nasser-Stausee bedroht war. Auf unserer dreißigtägigen Wanderung sahen wir ein Land kurz vor seiner Vernichtung und zeichneten und fotografierten soviel, wie es unser Material erlaubte. Klaus machte insgesamt 62 schwarz-weiß Fotos (Kleinbildfilm) von den Felsbildern. Ich zeichnete in Verkleinerungen die schönsten Bilder. Das erhalten gebliebene Material wurde später dem Frobenius-Institut in Frankfurt/M übergeben. Im folgenden zeige ich einiges davon auf dieser Seite.

Darstellungen von Booten hier in Teil 2

von Menschen Teil 3

von Tieren Teil 4

seltsame Zeichen Teil 5

Kalabscha

Foto 0 : Einzeln stehender Felsblock bei Kalabscha am Nil; am meisten fallen die Giraffen auf.

Stier

Foto 1 : Ein in geschliffenen Linien dargestellter Stier

Straußenfels

Foto 2 : Einzelner Felsblock mit mehreren Reihen von Straußen in rhythmischer Bewegung

Giraffe

Foto 4 : Eine Giraffe in lose gepunzten Linien

Gazelle mit Jungtier

Foto 7 : Gazelle mit Jungtier; die Linien sind vorgepunzt und dann nachgeschliffen.

Steinbock

Foto 9 : Ein Steinbock mit übermächtigem Gehörn, grob gepunzt.

Darstellungen von Booten hier in Teil 2

Menschenbilder in Teil 3

weitere Tiere in Teil 4

seltsame Zeichen in Teil 5

Außer den Fotografien sind auch eine größere Zahl von Zeichnungen erhalten geblieben, ferner einige Skizzen in meinem kleinen Skizzenbuch. Die großen Blätter sind leider alle verlorengegangen bei einer Nilüberquerung. Skizzen aus der Steppe der Hadendoa finden sich hier.

Die meisten Ortschaften Nubiens waren schon verlassen oder gerade im Begriff, verlassen zu werden. Einer unserer ersten Orte südlich vom Assuan-Hochdamm lebte noch, so wie Kalabschah hier (Foto 3). An den Felskanten fanden wir viele Felsbilder.

3 Ortschaft

Geheimnisvoll waren einige Punzungen für uns, die ich auch später nirgendwo in dieser Form gesehen habe, zum Beispiel diese "Gestalten", die wohl Frauen darstellen sollen, steatopygisch und vielleicht schwanger. Insgesamt befanden sich neun solche "Gestalten", sieben nach links gewendet, zwei nach rechts, auf einem flachen Felsen vor der großen Felswand mit den vielen Booten bei Madiq nicht weit vom Ufer des Nils.

Nubien Felsbild Frauen

Mein Reisegefährte der Nubien-Durchquerung, der Fotograf Klaus Ruthenberg, schickte mir nach seiner Rückkehr aus Äthiopien dieses Foto (unten). Er starb sehr jung 1969 in Saarbrücken.

Klaus Ruthenberg

Die Einladungskarte zur Ausstellung seiner Fotos und meiner Zeichnungen im Juli 1969 in Berlin trug dieses Bild als Handdruck: Nubien Einladung

Meine Zeichnungen mit Erläuterungen zu Fundorten, Verwitterung und Stilgruppen, sowie die Fotografien von Klaus Ruthenberg, wurden 1969 dem Frobenius-Institut der Universität Frankfurt/M z. Hd. Prof. Dr. Eike Haberlandt übergeben zwecks Archivierung und Verwendung bei diesbezüglichen Veröffentlichungen.
Herr Dr. Pavel Cervícek, damals am Institut beschäftigt, benützte das Material laut Auskunft in seinem Brief vom 29. 6. 1982 in seinem Buch:
„Felsbilder des Nord-Etbai, Oberägyptens und Unternubiens“ (Wiesbaden),
und zwar auf Seiten 10, 52-54, 78-79, 89, 96 und Tafeln 4-16.
(An anderer Stelle wird der Verlag mit Franz Steiner, Stuttgart, vermerkt, möglicherweise identisch.)
Cervícek wies mich auch auf eine weitere Veröffentlichung von ihm hin:
„Rock pictures of Upper Egypt and Nubia“ in: Annali dell‘Inst. Univ. Orient, vol. 46, fasc. 1 (Neapel 1986).

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